Laufschuh-Ratgeber

Wann muss ich meine Laufschuhe wechseln?

Auch wenn sich die eingelaufenen Trainingsschuhe noch so gemütlich anfühlen – im Laufe der Zeit sind sie durchgelaufen. Wann Sie Ihre Laufschuhe wechseln sollten und worauf Sie beim Kauf von neuen Schuhen achten sollten, erfahren Sie in unserem Ratgeber zum Thema Laufschuhwechsel!

Wieso muss ich meine Laufschuhe wechseln?

Ein Laufschuh fängt andere und größere Belastungen ab als ein Schuh, den Sie zum Gehen benutzen: Während des Laufens entsteht immerhin das drei- bis vierfache Gewicht im Vergleich zu einer normalen Gangart. Diese Kräfte wirken über die Füße direkt auf die Dämpfung der Laufschuhe. Mit jedem Schritt, den Sie laufen, nutzt sich dieses dämpfende Polster ab. Die Folge sind größere Belastungen für Knie und Gelenke, die im Laufe der Zeit zu ernsthaften Verletzungen führen können. Diese erhöhte Gefahr besteht besonders für Freizeitsportler, die kein geübtes „Gefühl“ im Fuß haben und deswegen nicht merken, wann sie einen Laufschuh wechseln sollten. Beim Laufen mit einem neuen Schuh fühlt sich das neue Paar dann außerdem seltsam „schwammig“ und ungewohnt an. Das entsteht dadurch, dass der Laufschuh nun wieder über eine angemessene Dämpfung verfügt.

Andere Verschleißelemente eines Trainingschuhs

Neben der Dämpfung können auch komfortgebende Elemente wie

  • Knöchelpolster,
  • Achilles-Schoner oder
  • Zehenkappe
     

im Laufe der Zeit verschleißen. Dort, wo das Material besonders gefordert ist, entstehen früher oder später Löcher – oder es hat sich zumindest derart abgenutzt, dass es die Füße nicht mehr ausreichend schützen kann. Zwar ist der Schuh nach wie vor bequem, da eingelaufen, die polsternde Wirkung allerdings ist nicht mehr gegeben.

Wie lange halten Laufschuhe?

Die Frage nach der Lebensdauer von Laufschuhen lässt sich nicht pauschal beantworten, da eine Vielzahl unterschiedlicher Faktoren eine Rolle spielen. Es gibt aber verschiedene Werte und Erfahrungen, nach denen Sie sich richten können. So hält ein normaler Trainingsschuh rund 1.000 bis 1.200 Kilometer. Danach ist mehr als die Hälfte der Dämpfung abgenutzt. Das Besondere dabei ist, dass dieser Prozess schleichend verläuft – ähnlich wie beispielsweise bei Autoreifen. Wenn Sie Ihre Laufschuhe nicht oft benutzen und diese eher im Kleiderschrank stehen, so verlängert das allerdings nicht ihre Lebensdauer: Alternativ zu der Kilometerangabe gilt ein Zeitraum von zwei Jahren als maximale Zeit, bis ein Austausch fällig ist. Für Lightweight-Schuhe und generell für Modelle mit geringerer Dämpfung gelten diese Werte übrigens nicht. Je leichter der Laufschuh, desto weniger Dämpfung ist integriert und dementsprechend kürzer dauert es, bis diese abgenutzt ist.

Wovon hängt die Lebensdauer ab?

Darüber hinaus sind auch weitere Punkte wie beispielsweise der Laufstil oder der Laufort zu berücksichtigen: Wird der Trainingsschuh aufgrund von

  • Übergewicht,
  • Überpronation oder
  • Supination
     

an besonderen oder unüblichen Stellen belastet, kann dieser schneller verschleißen. Ein besonders guter oder sauberer Laufstil dagegen hilft, die Lebensdauer zu verlängern. Auch der Laufuntergrund (Asphalt, Schotter, Waldboden) sowie das Streckenprofil (ebener Weg oder viele Bergauf- und Bergabpassagen) sind Faktoren, die zu einem schnelleren Verschleiß beitragen. Schlussendlich sind auch die Pflege und der Aufbewahrungsort wichtige Kriterien. Ist der Schuh oft sehr hohen oder niedrigen Temperaturen ausgesetzt oder wird er nicht entsprechend gepflegt, kann das die Lebensdauer negativ beeinflussen. Beachten Sie: Die Waschmaschine ist kein Ort für Laufschuhe! Waschmittel enthalten Tenside, die Dämpfung, Kleber, Zwischensohle und weitere Materialien angreifen. Stattdessen sollten Sie die Schuhe

  • mit lauwarmem Wasser reinigen,
  • mit Zeitungspapier ausstopfen und anschließend
  • bei Zimmertemperatur trocknen lassen.
     

Alternative: Nicht nur ein Paar Laufschuhe

In der Praxis hat sich das Prinzip bewährt, mehrere Paar Laufschuhe gleichzeitig zu nutzen – für jede Trainingseinheit in der Woche eins. Bei zwei Läufen in der Woche wären das also zwei Paar Laufschuhe, zwischen denen Sie wechseln, bei drei Mal in der Woche drei Paar Schuhe und so weiter. Diese Vorgehensweise bringt direkt mehrere Vorteile mit sich: Zum einen wird ein Paar nicht zu oft benutzt und dementsprechend zu stark belastet. So kann sich die Dämpfung der Laufschuhe zwischen den Läufen besser „erholen“. Zum anderen profitieren auch die Nerven in den Fersen und Fußsohlen von der unterschiedlichen Beanspruchung, die durch die verschiedenen Paare entsteht. Entscheiden Sie sich für diese Option, so kaufen Sie nicht alle Schuhe zum gleichen Zeitpunkt. Ansonsten müssen Sie sich immer ungefähr zum selben Zeitpunkt gleich mehrere Paar Laufschuhe neu zulegen. Ebenso kommt der Vorteil der unterschiedlichen Belastung dann nicht zur Geltung.

Nutzt sich ein guter Laufschuh langsamer ab?

Ein teurer Laufschuh kann genauso schnell verschleißen wie ein günstiger – insofern lassen sich aus der Qualität zumindest in dieser Hinsicht keine Rückschlüsse ziehen. Generell bietet jeder Hersteller unterschiedliche Modelle an: Eins mit einer „Grundausstattung“ und weitere mit zusätzlichen Features, durch die sich ein höherer Preis ergibt. Wichtige Aspekte allerdings wie die angesprochene Dämpfung sind bei allen Versionen gleich. Die Verschleißerscheinungen treten dabei geschlechtsunabhängig auf - sie gelten also bei Damen-Laufschuhen genauso wie für Herren oder Kinder.

Worauf muss ich beim Kauf von Laufschuhen achten?

Früher oder später also werden Sie sich Gedanken über neue Laufschuhe machen müssen. Mit diesen Tipps zum Laufschuhkauf finden Sie das Paar, das zu Ihnen passt:

  • Lassen Sie sich persönlich beraten. Sie profitieren durch die Expertise des Fachpersonals, das Sie, Ihren Laufstil und viele weitere Faktoren einschätzen und daraus Empfehlungen ableiten kann.
  • Planen Sie genügend Zeit ein. Die Anprobe verschiedener Modelle und die umfassende Beratung erfordern zwar Zeit, aber nur so finden Sie den passenden Schuh.
  • Kaufen Sie neue Laufschuhe am Ende des Tages. Da sich die Füße im Laufe des Tages oder nach einem Training ausdehnen, können Sie zu diesem Zeitpunkt die benötigte Größe besser einschätzen.
  • Überlegen Sie, wie, wo und wann Sie laufen. Je detaillierter Sie wissen, auf welchem Untergrund, wie lange, wie oft und in welchem Stil Sie laufen, desto individueller und besser die Beratung. Für die Ermittlung Ihres Laufstils hilft zudem eine Laufbandanalyse.
  • Lassen Sie genügend Platz für Ihre Füße. Der längste Zeh sollte bis zur Spitze des Schuhs ungefähr einen Daumenbreit Platz haben – sowohl im Sitzen als auch im Stehen.
  • Bringen Sie Ihre alten Laufschuhe und Einlagen mit. Durch die Abnutzungserscheinungen kann das Fachpersonal Ihren Laufstil, mögliche Besonderheiten und spezielle Anforderungen besser beurteilen.
  • Ziehen Sie Socken an, mit denen Sie laufen. Diese helfen bei der möglichst genauen Simulation einer Trainingssituation.
  • Berücksichtigen und nennen Sie Fehlstellungen und körperliche Besonderheiten. Personen mit Übergewicht oder Fehlstellungen an Fuß, Wirbelsäule etc. benötigen in der Regel spezielle Laufschuhe. Lassen Sie sich gegebenenfalls zusätzlich von einem Orthopäden beraten.

Beratung vom Expertenteam bei runmarkt

Sie sind sich unsicher, ob Sie Ihre Laufschuhe wechseln sollten? Das Team von runmarkt steht Ihnen beratend zur Seite. In unserem Laden in Neumarkt in der Oberpfalz führend wir professionelle Bewegungs- und Laufanalysen durch, sodass Sie immer den perfekt auf Sie zugeschnittenen Schuh finden. Sie können uns außerdem natürlich auch telefonisch unter 09181 5091178 oder per E-Mail (info@runmarkt.de) erreichen – wir beraten Sie gerne!

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